Den Frust der Topspiel-Pleite gegen Tabellenführer 1. FC Bocholt hat sich Alemannia Aachen unter der Woche im Mittelrheinpokal von der Seele geschossen. Bereits am Freitag (10. November, 19.30, RS-Liveticker) geht es in der Regionalliga West weiter.
Aachen Trainer Heiner Backhaus sprach im Vorfeld über ...
... die Belastung von drei Spielen in sechs Tagen: "Es gibt doch nichts Schöneres. Wer Fußballprofi werden möchte, wenn man sich das heute anschaut, dann musst oder darfst du ja alle drei Tage spielen. Ich glaube, in der Phase jetzt ist es sowieso besser zu spielen als zu trainieren, weil unser Trainingsplatz im Moment nicht im besten Zustand ist."
... das 10:0 im Mittelrheinpokal gegen Hilal Maroc Bergheim: "Ich fand das Spiel richtig gut, ein würdiger Rahmen. Wir haben uns in beiden Halbzeiten die ersten zehn, 15 Minuten schwer getan, als der Gegner auch noch Kraft hatte. Danach hat man gemerkt, dass die Körner beim Gegner nachließen."
... die fehlende Mentalität im Spiel gegen Bocholt: "Das hat ganz viel mit Prägung, Erziehung und Wohlstand zu tun, aber auch mit eigenem Anspruch. Das ist ein Generations-Thema, das betrifft nicht nur uns hier, sondern jeden. Wenn wir gegen Bocholt spielen und neun Punkte hinter denen sind, dann müssen wir uns schon die Frage stellen, was die besser als wir machen. Wenn man auf die inhaltliche Ebene schaut, kann ich nicht viel sagen."
"Aber wenn ich sehe, wie der Stürmer von Bocholt den Ball blockt und den Zaun hochspringt, weil er sonst verletzt wäre und zurück auf das Feld gesprintet kommt, dabei lacht, weil er noch Schmerzen hat - das sind so Sachen, wo ich am Ende auch sage, das haben die verdient, dort oben zu stehen. Und wir müssen da hinkommen, Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen und uns zu pushen, wie der Gegner es gemacht hat. Diese Energie ist bei uns noch steigerungsfähig - hundertprozentig."
... den kommenden Gegner SC Wiedenbrück: "Ein Gegner, der hier mit Sicherheit kein Favorit ist, der die letzten Spiele nicht gewonnen hat und mit dem Rücken zur Wand steht. Ich denke, sie werden hier versuchen, auf einen Punkt zu gehen und im schnellen Umschaltspiel vielleicht für eine Überraschung zu sorgen. Und wir müssen sehen, dass wir mit dem Ball besser Fußball spielen, aber nicht zu Lasten der Intensität und des Zweikampfverhaltens - sowohl vorne als auch hinten."
... den eigenen Matchplan: "Wir spielen zuhause gegen eine Mannschaft, die etwas tiefer verteidigt. Da werden mit Sicherheit den einen oder anderen Offensivspieler in die Box bringen. Wir werden dadurch mehr Präsenz vorne haben, aber natürlich müssen sie auch liefern."